© Thomas Karrer

«Zwischenwelten»

Ein Dokumentarfilm nähert sich einer Appenzeller Tradition an: den Gebets-, Geist- und Naturheilerinnen.

«Ich setze beim Gebet Energien in Bewegung, sodass sich der Körper von selbst heilt.»

«Egoisten beginnen beim Kopf und vergessen dabei das Herz und das Bauchgefühl.»

«Wir Menschen müssen uns immer wieder daran erinnern, wer wir sind, und uns an unsere eigene Kraft und unser Heilsein erinnern.»

«Ich löse nur Blockaden. Alles hat einen Grund.»

«Der Körper will gesund werden. Er gibt uns alle Signale, die wir brauchen. Wir müssen bloss mit ihm reden.»

Diese fünf Aussagen stammen aus «Zwischenwelten», einem neuen Schweizer Dokumentarfilm über eine Appenzeller Tradition, die «im Verborgenen stattfindet», wie Regisseur Thomas Karrer sagt. Im Film, der vom 20. August an in den Kinos zu sehen ist, kommen (laut ihrer Eigenbezeichnung) eine Heilerin, ein Aurachirurg, eine Lebensbegleiterin und ein Lebensberater, ein Gebetsheiler, ein Geistheiler und eine Geistheilerin zu Wort. Sie vermitteln den Zuschauenden eine Idee davon, wie sie versuchen, Menschen zu heilen oder sie ins Gleichgewicht zu bringen.

Mehr Heiler als Ärzte

Heilende wie sie haben im Appenzellerland eine lange Tradition. Während in Appenzell Ausserrhoden dank eines über 150 Jahre alten liberalen Gesundheitsgesetzes viele Naturheilpraktiker zu finden sind, überwiegen in Appenzell Innerrhoden Gebets- und Geistheiler. Gemäss den Filmemachern sollen es gar mehr sein als Hausärzte.

Der Appenzeller Thomas Karrer hat sie dazu gebracht, erstmals vor laufender Kamera über ihre Tätigkeit zu reflektieren. Das ist zwar interessant, durch die Aneinanderreihung der Zitate aber auch anstrengend. Der Film gibt einen Einblick in eine wortwörtlich unfassbare Welt. 

Die Filmvorschau zu «Zwischenwelten»

«Zwischenwelten», ab 20. August 2020 im Kino. Infos und Spielorte: zwischenwelten-film.ch.

Vorpremiere: 14. August 2020, 12.15 Uhr (Lunch-Kino-Special), Kino Arthouse Le Paris, Zürich. In Anwesenheit von Thomas Karrer (Regisseur), Susanne Schiesser (Geistheilerin), Regula Meyer (Lebensbegleiterin) und André Peter (Geistheiler).

Beitrag vom 29.07.2020
Das könnte sie auch interessieren

Filme

Auf Mundart-Safari

Der Dokfilm «Omegäng» ist eine unterhaltsame Reise durchs Schweizerdeutsche und lässt darin u. a. Autoren wie Franz Hohler oder Pedro Lenz «grüble».

Filme

Gefühlvoll durch den Frühling

Das lässt die Herzen höher schlagen: Beliebte TV-Figuren wie «Lena Lorenz» kehren mit frischen Geschichten an den Bildschirm zurück. Ideal fürs Gemüt sind aber auch neue Produktionen, bei denen sich das Reinschauen lohnt.

Filme

Ein royales Desaster - und seine Folgen

Mit einem TV-Interview wollte der britische Prinz Andrew sein Ansehen retten und sich von Missbrauchsvorwürfen Dreinwaschen. Doch genau das Gegenteil passierte. Der Netflix-Streifen «Scoop» greift die damaligen Geschehnisse auf und blickt hinter die Kulissen des Debakels.

Filme

Mit der «Charité» in die medizinische Zukunft

Bisher entführte die erfolgreiche ARD-Serie in die Vergangenheit des berühmten Berliner Krankenhauses Charité. Wie die Medizin von morgen aussehen könnte, zeigt nun die neueste Staffel, die in 25 Jahren angesiedelt ist. Auch der fortschreitende Klimawandel spielt eine Rolle.