© Avenir Suisse

Demokratie spielen

Im Mobile-Game «Democratia – The Isle of Five», das vom Think Tank Avenir Suisse herausgegeben wurde, kann man sich spielerisch in demokratischen Fähigkeiten messen.

Die im Titel erwähnte Insel ähnelt der Schweiz nicht von ungefähr. Auch die fünf Stämme, die sie bevölkern, haben gewisse bekannte Charakterzüge: Da sind die konservativen «Tellis», die sich am liebsten von allen Ausseneinflüssen abkapseln würden. Die «Novatars» hingegen treiben den wissenschaftlichen Fortschritt manchmal über die Grenzen des Guten hinaus. Die «Admins» sorgen dafür, dass alles rechtens und geregelt ist, was nicht unbedingt die Prozesse beschleunigt. Die «Globos» treiben Handel mit der Welt und schauen dafür, dass es auch wichtige Dinge auf die Insel schaffen, und die «Vertis» kümmern sich um die Umwelt und die Landschaft der engen Platzverhältnisse.

In Abstimmungen, die in regelmässigen Abständen erscheinen, gilt es natürlich, die eigenen Interessen und Ziele zu verfolgen. Aber – und das ist ein grosses ABER – einfach rücksichtlos drauflos politisieren, ist riskant. Wird ein Stamm ausgeschaltet oder kommt sonst irgendwie unter die Räder, dann geht die ganze Insel unter. Das heisst also: fortlaufend zu taktieren, Allianzen zu schmieden, die Konkurrenz bei Laune bzw. am Leben zu halten. Wenn der Zeitpunkt günstig ist, kann man sich in einem finalen Coup durchsetzen und gewinnen. Klingt einfach? Ist es aber nicht, denn gewisse Ereignisse, wie kleinere und grössere Katastrophen oder unverhoffte Siege der Fussball-Nationalmannschaft und dergleichen, beeinflussen die Geschehnisse auf der Insel auf unberechenbare Weise.

Reale Daten, keine Simulation

«Democratia – The Isle of Five» stützt sich auf reale Daten des Think Tanks Avenir Suisse. Es ist aber fernab davon, eine dröge Simulation zu sein. Die Folgen von Abstimmungen und Ereignissen sind also nicht völlig aus der Luft gegriffen, mit Ausnahme vielleicht von den Aliens, die mal die Insel besuchen, und noch ein paar anderen Überraschungen. Kreiiert und umgesetzt wurde das Demokratie-Game vom Zürcher Studio Blindflug Studios, die sich mit Titeln wie «First Strike» und jüngst «Stellar Commanders» einen internationalen Ruf geschaffen haben.

Gespielt wird das Game, das wie ein traditionelles Brettspiel aufgebaut ist, auf Tablets oder Smartphones. Bis zu fünf Personen können sich um die Vorherrschaft streiten. Einzige Voraussetzung, damit man zusammenspielen kann: Alle Geräte müssen mit dem gleichen WLAN verbunden sein. «Democratia» ist in fünf Sprachen spielbar: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und – auch in Rätoromanisch. Es steht ab sofort im Apple Store und im Google Play Store zum Download bereit. Das Spiel ist gratis und enthält keinerlei In-App-Käufe.

Mehr Informationen bei avenirsuisse.ch

Sie besitzen noch kein Abonnement der Zeitlupe?

Abonnieren Sie die Zeitlupe und lesen Sie alle unsere Artikel auch online.

Ich möchte die Zeitlupe abonnieren

Beitrag vom 17.09.2020
Das könnte sie auch interessieren

Game-Tipp

Wenn Landratten Schiffe versenken

Während zehn Jahren hat Ubisoft das Piraten-Game «Skull and Bones» entwickelt, dabei ging mancher Spielspass über Bord.

Game-Tipp

Spielen ohne Grenzen

Die Game-Industrie kennt eine lange Tradition der Integration und Barrierefreiheit. Jüngstes Beispiel ist der Access Controller für Sonys Playstation 5, der sich den Bedürfnissen entsprechend umbauen lässt.

Game-Tipp

Der Prinz kehrt zurück

Zum 25. Geburtstag meldet sich der «Prince of Persia» wieder zurück. Doch nicht alles ist, wie es einmal war.

Game-Tipp

Sind Sie die nächste Super-Schweizerin?

Fragen zur Schweiz und zu Europa stehen auf dem Spiel, genau gesagt 300 davon. «Du bisch vor Schwiiz – Das Schweizer Wissenspiel» bietet kurzweiligen Spass.