Auch auf dem Matterhorn-Gipfel steht ein Kreuz – ein auf der italienischen Seite errichtetes. | © Robert Bösch

Faszination Berg

Berge ziehen viele Menschen magisch an, ziehen sie in ihren Bann – und lösen in ihnen etwas aus. Die Zeitlupe beleuchtet die Beziehung mit vier Porträts und erklärt, weshalb Berge nicht überall heilig sind. 

Texte: Fabian Rottmeier

Als der britische Bergsteigerpionier George Mallory gefragt wurde, weshalb er den Mount Everest besteigen wolle, antwortete er: «Weil er da ist.» War der Cambridge-Absolvent der Frage überdrüssig? Oder fand er ebenfalls keine passenden Worte dafür, weshalb auch bei ihm die «Berganziehungskraft» wirkt? In Asien sind viele Berge heilig. Das Streben der europäischen und amerikanischen Alpinisten, dort die höchsten Gipfel der Welt zu erklimmen, stand ab dem frühen 20. Jahrhundert immer wieder in Konflikt mit ihrem Status. Bestiegen wurden sie trotzdem. Der tibetische Kailash, der für Buddhisten und Hinduisten heiligste aller Berge, ist eine Ausnahme. Aus Respekt blieb er bis heute «unberührt» und wird stattdessen von vielen Pilgern (und Alpinisten) umrundet. Auch Reinhold Messner verzichtete auf die Besteigung, obwohl er 1985 bei einer Expedition auch eine Bewilligung für diesen Gipfel erhalten hatte. Die Frage ist: Wäre der Kailash auch dann noch unbestiegen, wenn er (statt 6638 Meter) prestigeträchtige 8000 Meter hoch wäre?

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