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Hamburg–Oslo: Ein musikalisch-maritimer Genuss

Wer Kultur und klassische Musik ebenso geniesst wie den Blick aufs Meer, ist auf der sechstägigen Zeitlupe-Leserreise nach Hamburg und der Minikreuzfahrt nach Oslo goldrichtig. 

Text: Fabian Rottmeier

Es gibt im schnellen Online-Zeitalter kaum noch etwas, das Menschen allen Alters verstummen lässt – die Musik und das Meer jedoch, sie gehören dazu. Beide spielen auf der Zeitlupe-Leserreise vom 25. bis 30. April 2021 eine Hauptrolle. Die vier folgenden Schauplätze, die einen schweigen und schwelgen lassen, vermitteln einen Einblick in die Reise:

Die «Elphi»-Plaza

Stolze 37 Meter sind es hinunter zum Wasserspiegel der Elbe. Der Blick schweift über die Hamburger Speicherstadt und den riesigen Hafen. Und obwohl sich auf der «Plaza», der frei zugänglichen Aussichtsplattform der Elbphilharmonie Hamburg, vor Corona täglich bis zu 15 000 Menschen einfanden und man bestimmt nie alleine ist, herrscht eine entspannte Atmosphäre. Wer weiss, vielleicht liegt dies an der raffinierten Architektur des Basler Duos Herzog & de Meuron? 110 Meter hoch ist die 2017 eröffnete «Elphi», wie sie hier liebevoll genannt wird. Ihre Glasfassade und das wellenförmige Dach sind längst weltbekannt.

Der Besuch des neuen Hamburger Wahrzeichens ist nur eine von vielen Attraktionen, die an den drei ersten Reisetagen in Hamburg auf dem Programm stehen: zwei Stadtrundfahrten – eine davon durch die Speicherstadt und die Hafencity – sind darin ebenso enthalten wie der Besuch der geschichtsträchtigen Hamburger Kunsthalle an der Alster. 

Der «Rebberg»-Sitzplatz 

Fast wie in einer riesigen, hellen Muschel sieht es im Herzen der Elbphilharmonie, im grossen Konzertsaal, aus. Die Ränge und ihre 2100 Plätze sind wie Traubenstöcke an einem Rebberg angeordnet, ausgerichtet auf die Bühne, die in der Mitte des Raumes ganz unten steht. Wer bei seinem Sitz angelangt ist, guckt sich erst einmal am weissgrauen, einzigartigen Saal satt. Weil eine Hamburgreise ohne Konzertbesuch unvollständig wäre, besuchen die Teilnehmenden der Zeitlupe-Reise hier am zweiten Tag ein Konzert. Zudem steht am darauffolgenden Tag der Besuch des Balletts «Ein Sommernachtstraum» in der Hamburgischen Staatsoper an.

Konzerthalle mit Zuschauern in der Elbphilharmonie in Hamburg.
So spektakulär wie aussen ist die Elbphilharmonie auch im Innenausbau.  © Keystone/Christian Charisius

Das Sonnendeck 

Es ist Punkt 14 Uhr am vierten Tag, als auf Deck 13 ein lang gezogenes Tuten durch Mark und Bein fährt. Das Schiff kann ablegen.
Das Schallsignal der «Color Magic», die das ganze Jahr über zwischen Kiel und Oslo pendelt, ist ebenso imposant wie ihre Dimension. Mit 224 Metern ist sie länger als zwei Fussballfelder und kann bis zu 2400 Gäste aufnehmen. Die Lastwagen, die vor der Abfahrt am Kieler Hafen durch eine Rampe in den Bauch des Mini-Kreuzfahrt-Riesen gefahren sind, sahen aus der Distanz aus wie Spielzeuge. Zugegeben, das Sonnendeck in 50 Metern Höhe könnte (trotz schützender Fensterwand) auch Winddeck heissen. Doch wer sich mit einer wärmenden Jacke, Kappe und Schal ausrüstet, findet hier trotzdem seinen Frieden – bis es einen dann doch fröstelt.

Von Kiel aus sind es knapp 20 Stunden, ehe das Schiff am nächsten Morgen Oslo erreichen wird, wo die Passagiere ein kurzer, aber intensiver Aufenthalt mit einer Stadtrundfahrt per Bus erwartet, bevor es wieder nach Kiel zurückgeht. Ein Blick hinter die Kulissen der Oper von Oslo gehört ebenso dazu wie der Ausblick von der Skisprungschanze am Holmenkollen. 

Das Kreuzfahrtschiff Color Fantasy auf hoher See.
Schiff Color Fantasy © Jalla Film

Die «Observation Lounge» 

An Bord des rollstuhlgängigen Schiffes gibt es nicht nur mehrere Restaurants und eine Einkaufspassage, sondern etwa auch eine zweistöckige Disco, eine Wasserlandschaft für Familien, ein Casino und eine Wellnessanlage (über der Steuerbrücke) mit Blick aufs Meer. Am schönsten ist es jedoch dort, wo man auch stundenlang einfach nichts tun kann: in der «Observation Lounge», einem Café und Restaurant am Bug auf dem höchsten Deck. Die Fensterfront bietet eine fast 180 Grad weite Sicht in Fahrtrichtung. Ein Ort, der entschleunigt und an dem das Sonnenspiel im Wasser, das zeitlupenartige Annähern an die 18 Kilometer lange Öresundbrücke und die Fjorde vor Oslo zum Ereignis werden.

Drei Fussgänger unterwegs auf einer modernen Fussgängerbrücke in Oslo.
Auf Oslos Fussgängerbrücke geraten Architekturfans ins Schwelgen.  © Massimo Borchi/Huber-Images

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Beitrag vom 13.10.2020