Kultur Mai 2020

Hör-, Seh- und Lesetipps für Kultur-Interessierte. Ausgewählt von der Zeitlupe-Redaktion.

© Fabio Lovino

Fern von Gott

Umberto Ecos Roman «Der Name der Rose» kehrt als Miniserie auf den TV-Bildschirm zurück und baut eine dichte Atmosphäre auf.

Die Erinnerung an die Romanverfilmung von Umberto Ecos «Der Name der Rose» ist nur noch schwach, wurde sie doch dem Werk von über 560 Seiten nicht wirklich gerecht. Nun wurde Ecos OEuvre in eine TV-Serie von 415 Minuten Dauer umgewandelt. In der Rolle des Franziskanermönchs William von Baskerville, der eine Mordserie in einem Kloster aufklären muss, trumpft John Turturro auf. Die neue Adaptation erlaubt viele Nebenschauplätze, die im Verlauf der Serie stärker verdichtet werden und bis zum Finale eine prickelnde Atmosphäre heraufbeschwören.

«Der Name der Rose» mit John Turturro und Rupert Everett, DVD

© shutterstock

Vergiss mein nicht

Die Radiostation Vintage Radio setzt auf Hits von damals.

«Mit der richtigen Musik kannst du alles vergessen oder dich an alles erinnern», steht auf der Facebook-Seite von Vintage Radio. Dieser Ableger von Energy Radio spielt die grössten Musikhits von den 60er- bis in die 90er-Jahre, und zwar ohne Geschwafel dazwischen. Musik pur gewissermassen. Empfangen werden kann der gepflegte Nostalgie-Sender übers Internet auf vintageradio.ch, über Apps für iOS- und Android-Handy, die Smart-Speakers Alexa und Google Home sowie über DAB+-Radio.

vintageradio.ch

Welcher Weg führt zum Ziel? Das schlichte Puzzlespiel ZHED (iOS/Android/Nintendo Switch) verlangt Vorsicht im wörtlichen Sinne.

© Udo Weger

Prima Pantomime

Eine verdiente Hommage an den Clown Pic.

Kennen Sie Richard Hirzel? Der Name dürfte Ihnen kaum bekannt sein; doch gesehen haben Sie den Herrn wahrscheinlich schon. Unter dem Künstlernamen Pic hat er den Schweizer Zirkus Roncalli und viele andere Bühnen mit seinen Auftritten bereichert. Der Schweizer Filmemacher Thomas Ott hat mit «Cirque de Pic» ein liebevolles Porträt eines aussergewöhnlichen Clowns geschaffen, dessen Seifenblasen-Nummer und die Rettung eines Huhns vor dem Würgegriff eines Kochs unvergessen sind.

«Cirque de Pic», Streaming auf filmingo.ch Miete CHF 8.–, Kauf CHF 9.–

Die fantastische Macht der Einbildungskraft

So bestimmt unser Gehirn unsere Wirklichkeit.

Wo liegt die Grenze zwischen Halluzination und der Realität? Was ist wirklich wirklich, was stellen wir uns nur vor? Der renommierte Schweizer Psychologe Fred Mast lädt auf eine spannende Reise in unser Innerstes ein. Er zeigt, welch wichtige Rolle die Imagination, die Einbildungskraft, in unserem Leben spielt. Dank ihr können wir Handlungen und Situationen vorwegnehmen, uns in die Haut von anderen versetzen. Sie befähigt uns auch zur Kreativität. «Black Mamba oder die Macht der Imagination» ist ein so faszinierendes wie zugänglich geschriebenes Buch.

«Black Mamba oder die Macht der Imagination», Fred Mast,
288 Seiten, Herder Verlag, Richtpreis CHF 37.90

© StAAG/RBA1-1-24077-1_2

Buchtipp: Chronologie eines Raubmordes

«Revolverchuchi» rollt ein Verbrechen auf, das 1957 schweizweit für Schlagzeilen sorgte.

Akribisch genau und detailreich zeichnet der Journalist Peter Hossli in seinem packenden Kriminalroman nach, wie es dazu kam, dass der Gipser Max Märki und seine Geliebte – die norwegische Hilfsköchin Ragnild Flater – am 19. April 1957 den Landmaschinenverkäufer Peter Stadelmann in der Nähe von Mülligen AG in ihrem Auto halb tot schlugen und von einer Brücke in die Reuss warfen. Dass sich der Autor nicht nur in Gerichtsakten, Verhörprotokolle und Briefdokumente vertieft hat, sondern auch das persönliche und lokale Umfeld sowie das Zeitkolorit und historische Ereignisse schildert, machen das Buch zusätzlich lesenswert.

«Revolverchuchi. Mordfall Stadelmann», Peter Hossli , Verlag Zytglogge, Richtpreis CHF 34.–.

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